
Im Oktober steht das 75. Jubiläum des Erntedankfestes auf der Heide an. Die Traditionsveranstaltung lockt regelmäßig Besucher von nah und fern, ist ein Aushängeschild für heimisches Brauchtum und Frömmigkeit. Jedoch steht derzeit noch nicht endgültig fest, ob das Jubiläum in diesem Jahr stattfindet. In einer gemeinsamen Erklärung bekundete nun der Gemeinderat Rückweiler, die Feierlichkeiten in Zusammenarbeit mit den umliegenden Heidedörfern vollumfänglich zu unterstützen.
Hintergrund: In der Vergangenheit wurde das Erntedankfest stets federführend von der katholischen Herz-Jesu Pfarrgemeinde unter Mithilfe der vier Heidegemeinden Rückweiler, Rohrbach, Hahnweiler und Leitzweiler organisiert. Doch das kann die Pfarrgemeinde, die mittlerweile im Zuge einer Strukturreform in die Pfarrei Heide-Westrich aufgegangen ist, nicht mehr leisten: „Wir haben nicht mehr das Personal, um diese Aufgabe zu stemmen“, sagte Gemeindereferentin Agnes Kutscher im Gespräch mit der NZ.
Heißt: Wenn es auch künftig ein Erntedankfest auf der Heide geben soll, müssen die Kommunen nun Organisation und Durchführung bewerkstelligen. Ein klares „Ja“ dazu gab der Gemeinderat Rückweiler in seiner jüngsten Sitzung. In einer gemeinsamen Erklärung bekannten sich Gremium und Ortsbürgermeister Lutz Altekrüger einstimmig dazu, das 75. Jubiläum der Traditionsveranstaltung „in Zusammenwirkung mit den Heidegemeinden Rohrbach, Hahnweiler und Leitzweiler zu organisieren und durchzuführen. Die erforderliche personelle Unterstützung bei den vorbereitenden Besprechungen und Planungen wie auch bei der Durchführung wird zugesichert.“
Erste Gespräche unter den Ortsgemeinden hätten bereits stattgefunden - und die Signale seien bisher positiv, berichtet Altekrüger. Dennoch ist sich das Rückweilerer Gemeindeoberhaupt im Klaren, dass es eine Herausforderung für die Kommunen wird – vor allem im personellen Bereich. Denn neben der Organisationsarbeit werden nicht nur für den Umzug mit Erntemaschinen, Fußgruppen und Motivwagen viele helfende Hände gebraucht. Auch an den Theken und hinter den Kulissen muss fleißig angepackt werden.
Gemeinderätin Marianne Thömes sprach sich dafür aus, möglichst frühzeitig eine Arbeitseinteilung vorzunehmen. Neben den Gemeinderäten werden vor allem Vertreter von Vereinen und Organisationen auf der Heide gefragt sein, sich beim Fest zu engagieren. Dazu soll in Kürze ein Konferenz im Dorfgemeinschaftshaus Rückweiler stattfinden. Altekrüger richtete sein Appell jedoch an alle Bürger: „Jede helfende Hand beim Erntedankfest ist willkommen.“
Als Termin für die Veranstaltung ist Sonntag, der 8. Oktober, anvisiert. Dann soll der große Umzug von Rückweiler zum Erntekreuz nach Hahnweiler rollen, wo Weihbischof Franz-Josef Gebert in einer Feierstunde die Früchte von Felder und Bäumen segnen möchte. Danach ist ein Kaffee- und Kuchenbüffet in Rückweiler geplant. Die Kirche wird das Programm unterstützen, kündigte Gemeindereferentin Kutscher an. Am Vortag, dem 7. Oktober, soll im Heidedom außerdem ein Festgottesdienst stattfinden, an den sich der Heimatabend mit Musik und dem Auftritt der Theatergruppe Rückweiler im Dorfgemeinschaftshaus anschließt.